Antike Philosophie (ca. 600 v. Chr. - 500 n. Chr.)
Anaximander
Lebenslauf:
Anaximander war ein antiker griechischer Philosoph, Geograph und Astronom, der im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte. Er war ebenfalls ein Schüler des Thales von Milet und gehörte zur sogenannten "Milesischen Schule", einer Gruppe von Vorsokratikern aus der Stadt Milet. Anaximander wird ebenfalls oft als einer der ersten Philosophen betrachtet, der versuchte, das Universum auf eine systematische und rationale Weise zu erklären.
Es gibt nur begrenzte Informationen über das Leben von Anaximander, und viele Details sind unklar. Er wurde um 610 v. Chr. geboren und soll um 546 v. Chr. gestorben sein. Wie Thales stammte auch Anaximander aus Milet in Kleinasien. Doch alles der Reihe nach, soweit bekannt:
- Anaximander wurde um 610 v. Chr. in Milet, einer bedeutenden griechischen Stadt in Kleinasien (dem heutigen Westen der Türkei), geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und gehörte zur aristokratischen Schicht von Milet.
- Anaximander wurde Schüler von Thales von Milet, einem der berühmtesten Philosophen seiner Zeit. Thales war sein Mentor und hatte einen grossen Einfluss auf seine intellektuelle Entwicklung.
- Anaximander war ein vielseitig interessierter Denker und wird oft als der erste bekannte Kartograph und Geograf in der Geschichte angesehen. Er soll eine der ersten bekannten Karten der Welt erstellt haben.
- Anaximander entwickelte Thales' Konzept des "Urstoffes" weiter und prägte den Begriff "Apeiron", um das Unbegrenzte oder Unendliche zu beschreiben, aus dem alles andere entsteht. Er glaubte, dass das Apeiron die Grundlage für die Vielfalt der Erscheinungen in der Welt sei.
- Anaximander vertrat auch eine evolutionäre Sichtweise und glaubte, dass das Leben sich aus dem Wasser entwickelte. Er soll eine Theorie der natürlichen Selektion entwickelt haben, in der sich Lebewesen an ihre Umgebung anpassen und überleben, während weniger gut angepasste Arten aussterben.
- Anaximander war auch ein Astronom und soll einer der ersten gewesen sein, der eine Karte des Himmels erstellte. Er versuchte, die Bewegungen der Himmelskörper zu erklären und entwickelte Modelle, um die Entstehung von Sonnen- und Mondfinsternissen zu erklären.
- Anaximander hatte auch politische Aktivitäten in Milet. Er war ein angesehener Bürger und soll eine wichtige Rolle in den politischen Angelegenheiten von Milet gespielt haben.
- Es gibt keine genauen Informationen über das Ende von Anaximanders Leben. Es wird jedoch angenommen, dass er um 546 v. Chr. gestorben ist.
Lehre:
- Unbegrenztes (Apeiron): Anaximander ist am bekanntesten für die Einführung des Konzepts des "Apeiron" oder des Unbegrenzten. Statt wie Thales nach einem bestimmten Grundstoff zu suchen, argumentierte Anaximander, dass es eine grundlegende, unbegrenzte Substanz geben müsse, die alle Dinge hervorbringt. Diese unbegrenzte Substanz sei weder Wasser noch irgendein anderes Element, sondern etwas, das keine bestimmte Eigenschaft habe.
- Kosmologie: Anaximander trug zur Entwicklung der kosmologischen Vorstellungen bei. Er schlug vor, dass das Universum nicht durch ein bestimmtes Element, sondern durch eine allumfassende, unbegrenzte Substanz entstanden sei. Er stellte sich vor, dass diese Substanz in einem zyklischen Prozess die Welt erzeugt und zerstört.
- Evolutionäre Ideen: Anaximander wird auch oft für seine spekulative Idee der Evolution geschätzt. Er argumentierte, dass das Leben sich aus einer ursprünglichen Form entwickelt habe, und dass Menschen aus einer Art Fisch abstammen könnten. Diese Ideen waren sehr fortschrittlich für die damalige Zeit und zeugen von seinem innovativen Denken.
Die Überlieferungen über Anaximander sind begrenzt, und viele seiner Schriften sind verloren gegangen. Die Informationen, die wir über ihn haben, stammen hauptsächlich aus späteren Quellen. Dennoch hatte Anaximander einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der vorsokratischen Philosophie und legte den Grundstein für das philosophische Denken im antiken Griechenland.
Ausgewählte Zitate
- "Der Ursprung aller Dinge ist das Unbegrenzte (das Apeiron)."
- "Alles, was entsteht, muss wieder vergehen."
- "Das Unendliche ist die Quelle der Welt."
- "Die Natur straft jede Übertretung von Grenzen."
- "Der Tod ist nichts anderes als die Rückkehr zum Ursprungszustand."
- "Aus dem Tod entsteht wieder Leben."
- "Die Sonne ist die Quelle des Lebens."
- "Die Seele ist das Prinzip des Lebens."
- "Die menschliche Vernunft ermöglicht es uns, die Natur zu erkennen."
- "Der Mensch ist ein Geschöpf der Natur, das sich in Harmonie mit ihr befinden sollte."
- "Alles ist in einem ständigen Zustand des Wandels."
- "Die Gerechtigkeit fordert, dass die Dinge wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren."
- "Die Zeit ist unendlich und hat keinen Anfang."
- "Die Natur hat keine Vorliebe für bestimmte Individuen