Weltreligion

Bahá'i-Religion

 

"Die Erde ist nur  e i n  Land

und  a l l e  Menschen deren Bürger…"

- Bahá’u’lláh -

 

 

Die Bahá'í-Religion entstand im 19. Jahrhundert im Iran als Ergebnis einer geistigen Erneuerungs-bewegung. Sie hat ihre Wurzeln in den Lehren des Báb, eines jungen Visionärs und Propheten, der 1844 in Shiraz im Iran auftrat.

Der Báb verkündete, dass er der Vorläufer eines grösseren Offenbarers sei, der kommen würde, um eine neue Ära des geistigen Fortschritts und der Einheit einzuleiten. Seine Lehren betonten die Notwendigkeit einer spirituellen Erneuerung, die Ablehnung religiöser Vorurteile und Dogmen sowie die Vorbereitung auf das Kommen des Verheissenen.

Die Lehren des Báb fanden schnell Anhänger und stiessen auf Widerstand von religiösen und politischen Autoritäten im Iran. Eine grosse Anzahl von Menschen, die von den Lehren des Báb beeinflusst waren, wurde verfolgt und viele von ihnen wurden getötet. Trotz der Verfolgung und der Gefahr, die mit der Annahme der Lehren des Báb einherging, wuchs die Anhängerschaft der neuen Bewegung stetig an.

Bahá'u'lláh, ein prominenter Anhänger des Bab, erkannte in sich selbst die Verantwortung und Mission, die der Bab angekündigt hatte. Nach der Hinrichtung des Báb im Jahr 1850 erklärte Bahá'u'lláh seinen Anspruch auf die göttliche Offenbarung und wurde von seinen Anhängern als der Verheissene des Báb anerkannt.

Bahá'u'lláh verkündete eine umfassende neue Offenbarung und betonte die Einheit der Religionen, den Fortschritt der Menschheit, die Gleichstellung von Frauen und Männern, die Beseitigung von Vorurteilen und die Notwendigkeit globaler Einheit und Friedensförderung. Er verbrachte den Grossteil seines Lebens im Exil und erlitt schwere Prüfungen und Verfolgungen aufgrund seiner religiösen Überzeugungen.

Während seiner Exiljahre verfasste Bahá'u'lláh zahlreiche Schriften, in denen er seine Lehren und Prinzipien erklärte. Seine Schriften umfassen theologische und ethische Themen sowie praktische Anweisungen für das tägliche Leben der Gläubigen.

Die Bahá'í-Religion gewann im Laufe der Zeit an Anhängern und verbreitete sich in verschiedenen Teilen der Welt. Bahá'u'lláhs Sohn, 'Abdu'l-Bahá, übernahm nach dem Tod seines Vaters die Führung der Bahá'í-Gemeinschaft und förderte die Verbreitung der Lehren seines Vaters.

Die Bahá'í-Religion hat sich zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, die sich für Einheit, Gerechtigkeit, Frieden und Fortschritt einsetzt. Sie betont die Bedeutung des gemeinsamen Studiums der heiligen Schriften, des Dienstes an der Menschheit und der Förderung harmonischer zwischenmenschlicher Beziehungen.

Das administrative Zentrum der Bahá'í-Religion befindet sich heute in Haifa, Israel, und die Religion ist in vielen Ländern der Welt vertreten. Die Bahá'í-Gemeinschaft setzt sich weiterhin aktiv für die Verwirklichung der Vision von Bahá'u'lláh ein, einer Welt, in der alle Menschen in Einheit und Gerechtigkeit zusammenleben können.

 

Entstehung der Bahá'i-Religion in Kurzform:

Die Baha'i-Religion ist eine monotheistische Religion, die im 19. Jahrhundert im Iran entstand. Hier sind die grundlegenden Aspekte der Entstehung und Lehre der Bahá'i-Religion:

 

Der Báb (1819-1850):

  • Die Bahá'i-Religion hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert mit dem Auftreten des Báb, dessen Name "Tor" oder "Pforte" bedeutet.
  • Der Báb verkündete seine Botschaft als Vorläufer eines noch grösseren göttlichen Lehrers.

 

Bahá'u'lláh (1817-1892):

  • Bahá'u'lláh, ursprünglich ein Anhänger des Báb, erklärte sich selbst später als den von Gott gesandten Propheten für das Zeitalter.
  • Er erlebte Visionen und Offenbarungen und verkündete seine göttliche Mission.

 

Gefangenschaft und Offenbarungen:

  • Bahá'u'lláh wurde aufgrund seiner Lehren und seiner Anhängerschaft mehrere Jahre inhaftiert.
  • Während seiner Gefangenschaft offenbarte er zahlreiche Schriften, darunter das "Kitáb-i-Aqdas" und das "Kitáb-i-Iqan".

 

Bahá'i-Glaube:

  • Bahá'u'lláh verkündete grundlegende Prinzipien wie die Einheit Gottes, die Einheit der Religionen und die Einheit der Menschheit.

 

Bahá'í-Gemeinschaft:

  • Nach seiner Freilassung aus der Haft begann sich die Bahá'í-Gemeinschaft zu bilden.
  • Bahá'u'lláh bestimmte seinen ältesten Sohn, 'Abdu'l-Bahá, als seinen Nachfolger und Interpret seiner Lehren.

 

Lehre:

  • Einheit Gottes:  Die Bahá'i-Religion bekennt sich zu einem einzigen, transzendenten Gott, der von verschiedenen Namen und Attributen beschrieben wird.
  • Einheit der Religionen:  Bahá'is glauben an die Einheit aller grossen Weltreligionen und sehen die Botschaften von Propheten wie Abraham, Moses, Buddha, Jesus und Muhammad als fortschreitende Offenbarungen Gottes.
  • Einheit der Menschheit:  Die Bahá'i-Lehre betont die Einheit der Menschheit, die Überwindung von Rassismus und Vorurteilen sowie die Schaffung einer gerechten und friedlichen Weltgesellschaft.
  • Progressive Offenbarung: Die Bahá'i-Glaubenslehre besagt, dass Gott seine Botschaften kontinuierlich an die Menschheit sendet, um sie in verschiedenen Zeitaltern zu führen und zu leiten.
  • 'Abdu'l-Bahá und Shoghi Effendi:  'Abdu'l-Bahá, der Sohn von Bahá'u'lláh, spielte eine zentrale Rolle bei der Ver-breitung und Erklärung der Lehren seines Vaters. Shoghi Effendi, der Enkel von 'Abdu'l-Bahá, war der Hüter der Bahá'i-Religion und hatte die Aufgabe, ihre Einheit zu bewahren.
  • Universelle Bildung: Die Bahá'i-Religion betont die Bedeutung universeller Bildung, die Entwicklung des Geistes und die Förderung der Künste und Wissenschaften.
  • Baha'i-Heilige Schriften: Neben den Schriften des Báb und Bahá'u'lláh sind die Texte von 'Abdu'l-Bahá und Shoghi Effendi wichtige heilige Schriften für die Bahá'i-Gemeinschaft.

 

Die Bahá'i-Religion fördert aktiv den interreligiösen Dialog, sozialen Fortschritt und die Schaffung einer geeinten Weltgemeinschaft, die auf Prinzipien wie Einheit, Gerechtigkeit und Frieden basiert.

Weitere Informationen auch unter:     www.universalreligion.ch 

 

Eine kleine Auswahl an Bahá'í-Zitaten

 

  • "Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger." - Bahá'u'lláh
  • "Die Einheit der Menschheit ist keine blosse Idee, sondern eine unausweichliche Realität." - Bahá'u'lláh
  • "Die Menschheit ist wie die Glieder eines Körpers. Wenn ein Teil leidet, leiden alle anderen mit." - Bahá'u'lláh
  • "Die Religion sollte die Quelle der Liebe und Einheit sein, nicht der Zwietracht und des Hasses." - Bahá'u'lláh
  • "Die wahre Religion ist der Quell des Friedens und der Harmonie für die ganze Menschheit." - Bahá'u'lláh
  • "Die Welt der Religion ist wie ein Garten, in dem verschiedene Blumen in Harmonie blühen." - Bahá'u'lláh
  • "Die Wahrheit kann niemals durch Zwang oder Gewalt verbreitet werden, sondern nur durch Liebe und Verständnis." - Bahá'u'lláh
  • "Die Menschheit steht an der Schwelle eines neuen Zeitalters des Friedens und der Einheit." - Bahá'u'lláh
  • "Die Gerechtigkeit ist der Grundpfeiler einer harmonischen Gesellschaft." - Bahá'u'lláh
  • "Die Botschaft des Bahaismus ist die Einheit der Religionen und die Einheit der Menschheit." - Bahá'u'lláh

Gleichstellung von Frauen und Männern

Die bahá'íische Religion spielt eine bedeutende Rolle bei der Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein grundlegendes Prinzip des bahá'íischen Glaubens und wird in den Schriften und Lehren der Religion betont. Hier sind einige Aspekte, die die Rolle der bahá'íischen Religion in Bezug auf die Gleichstellung von Frauen und Männern verdeutlichen:

  • Grundsätze der Gleichstellung: Die bahá'íische Religion lehrt, dass Frauen und Männer gleichwertig sind und dass Geschlecht keine Rolle bei der Bestimmung von Fähigkeiten, Rechten und Pflichten spielen sollte. Bahá'ís glauben, dass Männer und Frauen gleichermassen das Potenzial haben, zur Gesellschaft beizutragen und ihre Gaben und Talente zu entfalten.
  • Bildung: Die bahá'íische Religion betont die Bedeutung der Bildung für Frauen und Männer gleichermassen. Bahá'u'lláh, der Gründer der bahá'íischen Religion, erklärte, dass Frauen das gleiche Recht auf Bildung haben wie Männer. Bahá'íische Bildungsinitiativen setzen sich für den Zugang von Frauen und Mädchen zu Bildungseinrichtungen ein und fördern die Entwicklung von Fähigkeiten und Wissen.
  • Führung und Beteiligung: Bahá'ís glauben, dass Frauen und Männer gleichermaßen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens tätig sein sollten. Die bahá'íische Religion ermutigt Frauen dazu, Führungsrollen einzunehmen und sich aktiv am Aufbau der Gesellschaft zu beteiligen. In bahá'íischen Gemeinschaften gibt es Frauenräte und -institutionen, die die Beteiligung von Frauen fördern und ihre Stimmen und Perspektiven in Entscheidungsprozesse einbringen.
  • Ehe und Familie: Die bahá'íische Religion betont die Bedeutung von Gleichberechtigung und gegenseitigem Respekt in der Ehe und Familie. Bahá'ís glauben, dass Männer und Frauen in der Familie partnerschaftlich zusammenarbeiten sollten und dass ihre Beziehung auf Liebe, Respekt und Gleichwertigkeit basieren sollte. Die traditionelle Geschlechterrolle wird in Frage gestellt, und die Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der Familie werden aufgrund individueller Fähigkeiten und Entscheidungen verteilt.

 

              Weitere Bahá'i-Zitate

  • "Die wahre Bedeutung der Religion ist, die Menschen zu lieben und Frieden und Eintracht unter ihnen zu schaffen."
  • "Die Wahrheit ist eine Einheit, und die Reli-gionen der Welt sind nur verschiedene Aus-drucksformen dieser einen Wahrheit."
  • "Die Einheit der Menschheit, wie sie von Bahá'u'lláh verkündet wurde, ist keine bloße Idealvorstellung oder ein abstraktes Prinzip. Es ist ein unvermeidlicher Kurs, den die Menschheit einschlagen muss, wenn sie das Überleben und die Entwicklung der Rasse sichern will."
  • "Die Macht der Liebe ist die grösste Macht in der Welt und kann die Herzen der Menschen verwandeln."
  • "Die Quelle aller Gaben ist die Sonne der Güte und der Liebe. Von ihr strömen Weisheit und Erkenntnis,   Gerechtigkeit und Barmherzigkeit auf die ganze Schöpfung."