Weltreligion

Judentum

Entstehung:

Das Judentum ist eine der ältesten monotheistischen Religionen, die auf den religiösen Traditionen der Hebräer basiert. Hier sind die grundlegenden Aspekte der Entstehung und Lehre des Judentums:

Die Patriarchen (circa 2000-1500 v. Chr.):

  • Die Ursprünge des Judentums können auf die patriarchalischen Erzväter Abraham, Isaak und Jakob zurückgeführt werden.
  • Diese patriarchalische Ära ist durch die Beziehung zwischen Gott und den Vorvätern gekennzeichnet.

 

Die Exodus und das Gesetz (um 13. Jh. v. Chr.):

  • Die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei (Exodus) unter der Führung von Moses ist ein zentrales Ereignis.
  • Auf dem Berg Sinai empfing Moses die Zehn Gebote und andere Gesetze als göttliche Offenbarung.

 

Die Landnahme und die Königszeit (um 12. bis 10. Jh. v. Chr.):

  • Nach der Wüstenwanderung siedelten die Israeliten im Land Kanaan an.
  • Unter Königen wie David und Salomon wurde Jerusalem die Hauptstadt.

 

Die Babylonische Gefangenschaft (586-538 v. Chr.):

  • Aufgrund von Eroberungen wurde das Königreich Juda zerstört, und viele Juden wurden nach Babylon verschleppt.
  • Der Propheten Jeremia predigte Hoffnung und Rückkehr.

 

Die Rückkehr und die Zweite Tempelperiode (538 v. Chr. - 70 n. Chr.):

  • Nach der Rückkehr aus Babylon wurde der Zweite Tempel in Jerusalem errichtet.
  • Während dieser Periode entstanden viele der hebräischen Bibeltexte.

 

 

Lehre:

Die Hebräische Bibel:

  • Das Alte Testament der Bibel besteht aus der hebräischen Bibel, die für das Judentum heilig ist.
  • Es umfasst die Tora (Pentateuch), die Propheten und die Schriften.

 

Monotheismus:

  • Das Judentum betont streng den Glauben an einen einzigen, transzendenten Gott.

 

Die Tora und die Gebote:

  • Die Tora ist das zentrale Gesetz, das aus den ersten fünf Büchern der Bibel besteht.
  • Die 613 Gebote (Mitzwot) in der Tora regeln das religiöse, moralische und soziale Leben.

 

Der Bund (Berit):

  • Gott schloss einen Bund mit den Israeliten am Berg Sinai, der die Grundlage des Verhältnisses zwischen Gott und dem jüdischen Volk bildet.

 

Synagoge und Tempel:

  • Die Synagoge ist das jüdische Gotteshaus, wo Gemeinschaft, Gebet und Studium stattfinden.
  • Der Tempel war historisch der zentrale Ort des Gottesdienstes, aber der Zweite Tempel wurde im Jahr 70 n. Chr. zerstört.

 

Eschatologie und Messiaserwartung:

  • Das Judentum beinhaltet eine eschatologische Vorstellung von einer Zukunft, in der Gott die Welt vervollkommnen wird.
  • Die Messiaserwartung ist ein wichtiger Aspekt, und einige Strömungen des Judentums erwarten einen Messias als Erlöser.

 

Die Ethik:

  • Das Judentum betont ethische Prinzipien wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Mitgefühl.

 

Das Judentum ist eine vielfältige Religion, und es gibt verschiedene Strömungen, darunter das orthodoxe, das konservative, das reformierte Judentum und andere. Es ist auch die Grundlage für das Christentum und den Islam, wobei diese Religionen bestimmte jüdische Überlieferungen und Texte übernommen haben.

 

Wichtige Zitate des Judentum

 

  • "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." - Levitikus 19:182.
  • "Tzedaka (Wohltätigkeit) und Gemilut Chassadim (gütige Taten) sind die Grund-pfeiler der Welt." - Sprüche der Väter 1:2
  • "Handle gerecht, liebe Barmherzigkeit und wandele demütig mit deinem Gott." - Micha 6:8
  • "Wenn ich nicht für mich selbst bin, wer ist dann für mich? Und wenn ich nur für mich selbst bin, was bin ich dann? Und wenn nicht jetzt, wann dann?" - Hillel der Ältere
  • "Die Welt steht auf drei Dingen: auf der Tora, dem Gottesdienst und auf gütigen Taten." - Sprüche der Väter 1:2
  • "Gerechtigkeit, Gerechtigkeit sollst du nachjagen." - 5. Mose 16:20
  • "Sprich wenig und tue viel." - Pirkei Avot 1:15
  • "Die Worte der Weisen sind wie Nägel, die in Ruhe eingeschlagen werden." - Kohelet (Prediger) 12:11
  • "Die Welt wurde mit zehn Mass an Schönheit erschaffen, neun davon wurden dem Jerusalem gegeben." - Babylonischer Talmud, Kidduschin 49b
  • "Wenn ich nicht für mich selbst bin, wer wird für mich sein? Wenn ich nur für mich selbst bin, was bin ich dann? Und wenn nicht jetzt, wann dann?" - Hillel der Ältere

                              Talmud 

"Achte auf dein Gedanken, denn sie werden deine Worte.

Achte auf deine Worte, denn sie werden deine Handlungen.

Achte auf deine Handlungen, denn sie werden deine Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal."

Aus dem Talmud - wird allerdings verschiedenen Quellen zugeschrieben.