Hellenistische Philosophie (ca. 323 v. Chr. - 30 v. Chr.)

Epikur 

 

Lebenslauf:

Epikur (341–270 v. Chr.) war ein antiker griechischer Philosoph, der Begründer der Epikureischen Schule war. Hier ist eine kurze Biografie über sein Leben:

  • Herkunft und Jugend: Epikur wurde auf der Insel Samos geboren. In Athen gründete sein Vater eine Schule, und Epikur begann früh, philosophische Werke zu studieren. Mit 18 Jahren zog er nach Athen, um seinen Wehrdienst zu leisten.
  • Philosophische Ausbildung: Epikur studierte zunächst unter Nausiphanes, einem Demokrit-Anhänger, und später unter Anaximenes, einem Anhänger der Lehren des Sokrates.
  • Gründung der Schule: Im Alter von 32 Jahren kaufte Epikur in Athen ein Anwesen namens "Garten", wo er seine Schule gründete. Die Schule wurde später als die "Garten"-Schule oder die Epikureische Schule bekannt.
  • Lebensstil: Epikur selbst führte einen einfachen Lebensstil, der von Genügsamkeit und Freundschaft geprägt war. Der "Garten" war ein Ort, an dem Menschen gemeinsam philosophierten, und er legte grossen Wert auf die Gemeinschaft der Schüler.
  • Tod und Vermächtnis: Epikur starb um 270 v. Chr. aufgrund einer Nierenkrankheit. Er vermachte sein Vermögen der Schule und betonte, dass die Anhänger der Philosophie die Gemeinschaft pflegen sollten.

 

 

Lehren:

Epikurs philosophische Lehren konzentrieren sich auf die Erreichung eines glücklichen Lebens durch Vernunft und Genügsamkeit. Hier sind einige der Kernideen:

  • Hedonismus: Epikur lehrte eine Form des Hedonismus, die das Vergnügen als das höchste Gut ansieht. Er betonte jedoch nicht die kurzfristigen Freuden, sondern das anhaltende, sorglose Glück (Ataraxie) als Ziel.
  • Ataraxie: Dieser Begriff beschreibt einen Zustand der seelischen Ruhe und Unerschütterlichkeit. Epikur glaubte, dass Ataraxie durch die Befreiung von unnötigen Wünschen und Ängsten erreicht werden kann.
  • Freundschaft: Epikur betonte die Bedeutung von Freundschaft in einem glücklichen Leben. Wahre Freundschaft, die auf gegenseitigem Respekt und Verständnis basiert, bringt Freude und stärkt die Gemeinschaft.
  • Vermeidung von Schmerz: Um Glück zu erreichen, sollte man unnötige physische und emotionale Schmerzen vermeiden. Dies schliesst übermässigen Luxus, übertriebene Ambitionen und unnötige gesellschaftliche Konflikte ein.
  • Atheismus: Epikur lehrte einen eher materialistischen und atheistischen Ansatz zur Religion. Er glaubte, dass die Götter sich nicht um menschliche Angelegenheiten kümmern und dass die Furcht vor den Göttern den Menschen unnötigem Stress aussetzt.

Epikurs Lehren beeinflussten die Entwicklung der Ethik und beeinflussen auch heute noch die Diskussionen über Glück und Lebensführung. Seine Betonung der Vernunft, Genügsamkeit und Freundschaft prägt weiterhin das Verständnis von Lebensqualität und Zufriedenheit.

 

 

Wichtige Zitate von Epikur

  • "Freude ist das Ziel des menschlichen Lebens."
  • "Der Tod bedeutet uns nichts, denn solange wir   existieren, ist   der Tod nicht da. Und wenn der Tod da   ist, existieren wir nicht   mehr."
  • "Es ist nicht genug, nur das Leben zu haben, man muss   auch   glücklich sein."
  • "Freundschaft ist die Seele der Tugendhaftigkeit."
  • "Der Anfang und das Ende aller Dinge ist die Lust."
  • "Der Weise wird nicht um des Ruhmes willen   tugendhaft, son-   dern die Tugend um ihrer selbst willen."
  • "Der größte Reichtum ist die Seelenruhe."
  • "Nicht das Wenige ist genug für den, der das Wenige   nicht     genug findet."
  • "Der Schmerz hat eine begrenzte Dauer, aber die   Freude ist   unendlich."
  • "Es ist besser, das Wenige gut zu geniessen, als das Viel   nur   anzustreben."