20. Jahrhundert bis heute

Ludwig Wittgenstein (1889-1951)

Lebenslauf:

Ludwig Wittgenstein war ein österreichisch-britischer Philosoph, der für seine Beiträge zur Philosophie der Sprache, Logik und des Geistes bekannt ist. Hier ist ein Überblick über seinen Lebenslauf:

  • Ludwig Josef Johann Wittgenstein wurde am 26. April 1889 in Wien, Österreich-Ungarn, geboren.
  • Er entstammte einer wohlhabenden Familie, die in der Stahlindustrie tätig war. Sein Vater war Karl Wittgenstein, ein erfolgreicher Unternehmer, und seine Mutter war Leopoldine Kalmus. Ludwig war das jüngste von acht Kindern.
  • Wittgenstein studierte ab 1906 Ingenieurwissenschaften an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, Berlin, und später am Trinity College der Universität Cambridge.
  • Während seines Studiums in Cambridge wurde Wittgenstein von den philosophischen Ideen von Bertrand Russell beeinflusst und entwickelte ein starkes Interesse an der Philosophie der Logik und der Sprache.
  • Wittgenstein veröffentlichte sein erstes philosophisches Werk, den "Tractatus Logico-Philosophicus", im Jahr 1921. Das Buch hatte einen enormen Einfluss auf die philosophische Gemeinschaft und gilt als eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts.
  • Nachdem er das Tractatus veröffentlicht hatte, zog sich Wittgenstein aus der akademischen Welt zurück und arbeitete für einige Zeit als Volksschullehrer in einem kleinen österreichischen Dorf.
  • In den 1930er Jahren kehrte Wittgenstein zur Philosophie zurück und lehrte als Dozent an der Universität Cambridge.
  • Während des Zweiten Weltkriegs diente Wittgenstein als Freiwilliger in der britischen Armee und wurde als Kriegsgefangener in Italien und später in Deutschland interniert.
  • Nach dem Krieg setzte Wittgenstein seine philosophische Arbeit fort und veröffentlichte posthum eine Sammlung von Aufsätzen und Notizen unter dem Titel "Philosophische Untersuchungen" (1953).
  • Ludwig Wittgenstein starb am 29. April 1951 in Cambridge, England.

Wittgensteins Arbeit hatte einen großen Einfluss auf die Philosophie des 20. Jahrhunderts, insbesondere auf die Analytische Philosophie und die Philosophie der Sprache. Er gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts und seine Ideen haben zahlreiche Bereiche der Philosophie, der Linguistik, der Sozialwissenschaften und der Kognitionswissenschaften beeinflusst.

 

Seine Lehren

Ludwig Wittgenstein war ein österreichisch-britischer Philosoph, der für seine Beiträge zur Philosophie der Sprache und des Geistes bekannt ist. Hier sind einige seiner Lehren:

  • Sprachspiel: Wittgenstein prägte den Begriff "Sprachspiel", um die Art und Weise zu beschreiben, wie Sprache in verschiedenen Kontexten verwendet wird. Er argumentierte, dass Wörter und Sätze nur in ihrem jeweiligen Sprachspiel verstanden werden können, da ihre Bedeutung von ihrem Gebrauch abhängt.
  • Bedeutung als Verwendung: Wittgenstein betonte, dass die Bedeutung von Wörtern nicht in ihrer internen Definition oder Essenz liegt, sondern in ihrer tatsächlichen Verwendung in der Sprache. Er sagte: "Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache."
  • Sprachliche Unklarheit: Wittgenstein argumentierte, dass viele philosophische Probleme aufgrund von sprachlicher Unklarheit entstehen. Er behauptete, dass viele scheinbare philosophische Fragen auf Missverständnissen über die Verwendung von Sprache beruhen und durch eine klare Analyse der sprachlichen Praxis gelöst werden können.
  • Privatsprache-Argument: Wittgenstein kritisierte die Idee einer Privatsprache, die nur von einer einzigen Person verstanden werden kann. Er argumentierte, dass die Bedeutung von Sprache auf Kommunikation und Gemeinschaft beruht und dass eine Sprache ohne soziale Verbindung keine Bedeutung haben kann.
  • Grenzen der Sprache: Wittgenstein behauptete, dass es Grenzen für das gibt, was wir mit Sprache ausdrücken können. Er argumentierte, dass es Dinge gibt, die jenseits der Grenzen unserer Sprache liegen und daher nicht durch Sprache erfasst werden können. Er sagte: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."
  • Lebensformen: Wittgenstein betonte die Bedeutung von "Lebensformen" in der Philosophie. Er argumentierte, dass unsere Sprache und unser Denken von den spezifischen sozialen und kulturellen Kontexten geprägt sind, in denen wir leben. Philosophie sollte daher die verschiedenen Lebensformen und ihre spezifischen Sprachspiele berücksichtigen.

Diese Lehren von Ludwig Wittgenstein haben einen bedeutenden Einfluss auf die Philosophie der Sprache, der Logik und des Geistes gehabt. Sie haben dazu beigetragen, das Verständnis von Sprache und Bedeutung zu vertiefen und haben weiterhin einen grossen Einfluss auf die gegenwärtige philosophische Forschung.

 

Zitate von Ludwig Wittgenstein

 

  • "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt."
  • "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."
  • "Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel der Sprache."
  • "Ist ein falscher Gedanke nur einmal kühn und klar ausgedrückt, so ist damit schon viel gewonnen."
  • „Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.“
  • „Die Sprache ist ein Labyrinth von Wegen. Du kommst von einer Stelle und kennst dich aus; du kommst von einer anderen zur selben Stelle, und kennst dich nicht mehr aus.“
  • „Die meisten Sätze und Fragen, welche über philoso-phische Dinge geschrieben worden sind, sind nicht falsch, sondern unsinnig.“
  • „Auf seinen Lorbeeren auszuruhen ist so gefährlich wie auf einer Schneewanderung ausruhen. Du nickst ein und stirbst im Schlaf.“