Renaissance und Aufklärung (14. - 18. Jahrhundert)

Immanuel Kant (1724-1804)

   "Der Mensch

   ist das einzige Lebewesen,

   das erröten kann.

 

   Es ist aber

   auch das einzige Lebewesen,

   das Grund dazu hat."

Lebenslauf:

Immanuel Kant (1724–1804) war ein deutscher Philosoph, der als einer der bedeutendsten Denker der abendländischen Philosophie gilt. Hier ist eine kurze Biografie über sein Leben:

  • Frühes Leben: Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 in Königsberg, Preußen (heute Kaliningrad, Russland), geboren. Seine Eltern waren Handwerker, und er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf.
  • Ausbildung: Kant studierte an der Universität Königsberg und erwarb seinen Doktorgrad 1755. Er begann als Privatdozent zu lehren und gewann bald an Ansehen für seine Vorlesungen und Schriften.
  • Berufliche Laufbahn: Nach verschiedenen akademischen Positionen wurde Kant 1770 zum Professor für Logik und Metaphysik an der Universität Königsberg ernannt. Er behielt diese Position bis zu seinem Ruhestand 1796.
  • Werk: Kants bedeutendstes Werk ist die "Kritik der reinen Vernunft" (1781), gefolgt von der "Kritik der praktischen Vernunft" (1788) und der "Kritik der Urteilskraft" (1790). Diese Werke bilden zusammen die "Kritiken", in denen er seine epistemologischen, ethischen und ästhetischen Ansichten darlegte.
  • Philosophische Positionen: Kants Philosophie wird als Transzendentalphilosophie bezeichnet, da er sich auf das Transzendentale, also das, was über die Erfahrung hinausgeht, konzentrierte. Er betonte die Rolle des menschlichen Geistes bei der Strukturierung der Erfahrung.
  • Tod: Immanuel Kant starb am 12. Februar 1804 in Königsberg.

 

Lehren:

Die Philosophie von Immanuel Kant beeinflusste weitreichend verschiedene Bereiche der Philosophie. Hier sind einige seiner zentralen Ideen:

  • Transzendentale Idealismus: Kant argumentierte, dass Raum und Zeit keine unabhängig existierenden Realitäten sind, sondern Strukturen des menschlichen Geistes, die auf unsere Wahrnehmung der Welt angewendet werden.
  • A-priori und A-posteriori Wissen: Kant unterschied zwischen a-priori (vor aller Erfahrung) und a-posteriori (nach der Erfahrung) Wissen. Er behauptete, dass bestimmte Erkenntnisse im menschlichen Verstand angeboren sind und vor der Erfahrung gelten (a-priori).
  • Kategorischer Imperativ: In seiner Ethik formulierte Kant den kategorischen Imperativ als oberstes moralisches Prinzip. Dieser besagt, dass man nur so handeln sollte, dass die Maxime des eigenen Handelns zugleich als allgemeines Gesetz gelten könnte.
  • Freiheit und Autonomie: Kant betonte die zentrale Bedeutung der Freiheit und der Autonomie des moralischen Subjekts. Er argumentierte, dass moralische Gesetze von der Vernunft selbst hervorgebracht werden und dass die moralische Verpflichtung aus der Autonomie des freien Willens resultiert.
  • Ästhetik und Urteilskraft: Kants "Kritik der Urteilskraft" behandelt das ästhetische Urteilsvermögen. Hier entwickelte er Konzepte wie das "Schöne" und das "Erhabene" sowie die Idee des Geschmacksurteils.

Kants Philosophie hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung der Philosophie im 19. und 20. Jahrhundert. Seine Ideen prägten nicht nur die deutsche Idealismus, sondern auch andere Strömungen wie den Pragmatismus und den Neukantianismus.

 

Ausgewählte Zitate

 

  • "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
  • "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich   wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."
  • "Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und   zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und   anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der   bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in   mir."
  • "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner   selbstverschuldeten Unmündigkeit."
  • "Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht   wollen, was er will."
  • "Handle so, dass die Maxime deines Willens   jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen   Gesetzgebung gelten könne."
  • "Es ist nichts im Verstand, was nicht zuvor in   den Sinnen gewesen wäre."
  • "Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das   erröten kann. Es ist aber auch das einzige was   Grund dazu hat."
  • "Die Vernunft sieht in die Natur wie in ein Buch   und liest darin."
  • "Es ist notwendig, dass wir uns selbst die   Grenzen unserer Erkenntnis bewusst machen."