Die Offenbarer Gottes

Bahá'u'lláh

Lebenslauf 

von Bahá’u’lláh:

  

Name: Mirza Husayn Ali Nuri

Bekannt als: Bahá'u'lláh

Geburtsdatum: 12. November 1817

Geburtsort: Teheran, Persien (heutiger Iran)

Todesdatum: 29. Mai 1892

Todesort: Acre, Osmanisches Reich (heutiges Israel)

Mirzā Husain-ʿAli Nuri, genannt Bahāʾullāh, 1868     (Wikipedia)

Die Bahá'í-Religion entstand im 19. Jahrhundert im Iran. Ihr Begründer war Bahá'u'lláh, dessen Geburtsname Mirza Husayn-'Ali Nuri war. Bahá'u'lláh wurde am 12. November 1817 in Teheran, der Hauptstadt des Iran, geboren. Er entstammte einer adeligen Familie und wurde von Kindheit an erzogen und ausgebildet. Sein Vater, Mirza Buzurg-i-Nuri, war ein angesehener und einflussreicher Staatsbeamter am Hof des persischen Königs.

Bahá'u'lláh erhielt eine umfassende Bildung, die den damaligen Standards entsprach. Er erlernte das Lesen und Schreiben in Persisch und Arabisch und wurde mit den klassischen Werken der Literatur, der Philosophie und der Religion vertraut gemacht. Zusätzlich zu seiner schulischen Ausbildung erhielt er eine umfassende religiöse Erziehung durch Hauslehrer und Gelehrte, die ihn in den Traditionen des Islam unterrichteten.

Schon in jungen Jahren zeigte Bahá'u'lláh aussergewöhnliche geistige Fähigkeiten und eine tiefe spirituelle Neigung. Er wurde für seine Weisheit, seine aufrichtige Hingabe an Gott und seine moralischen Tugenden bewundert. Viele Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten suchten seine Gesellschaft, um von seinen Einsichten und seinem Rat zu profitieren.

Als Erwachsener trat Bahá'u'lláh in den Staatsdienst ein und wurde ein hoch angesehener Beamter in der persischen Regierung. Er genoss das Vertrauen und die Anerkennung des Königs und hatte Zugang zu den höchsten Kreisen der Macht. Trotz seines erfolgreichen und angesehenen Lebens fühlte Bahá'u'lláh jedoch eine zunehmende Unzufriedenheit mit der sozialen und politischen Situation im Iran sowie mit den religiösen Spannungen und Konflikten seiner Zeit.

Im Jahr 1844 ereignete sich ein bedeutendes Ereignis in Bahá'u'lláhs Leben, das als das "Helle Morgenlicht" bekannt ist. Er traf auf den Bab, einen jungen Visionär und Propheten, der eine spirituelle Erneuerung ankündigte und die Menschen zur Vorbereitung auf das Kommen eines grösseren Offenbarers Gottes aufrief. Bahá'u'lláh wurde vom Báb als einer der auserwählten Jünger und Vorbereiter des neuen Zeitalters anerkannt.

Die Begegnung mit dem Báb und die Verbindung zu seinen Lehren hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf Bahá'u'lláh. Er erkannte in sich selbst die Verantwortung und Mission, die der Báb ankündigte. Nach der Hinrichtung des Báb im Jahr 1850 wurde Bahá'u'lláh zu einem prominenten Anführer der babylonischen Gemeinschaft und setzte sich für die Verbreitung der Lehren des Báb ein.

Während seiner Gefangenschaft in Teheran erhielt Bahá'u'lláh schliesslich die göttliche Offenbarung, in der er als Manifestation Gottes und der Verheissene des Báb angekündigt wurde. Diese Offenbarung markierte den Beginn der Bahá'i-Religion und legte den Grundstein für seine zukünftige Arbeit und Verkündigung.

Bahá'u'lláh verbrachte den grössten Teil seines Lebens im Exil und erlitt schwere Prüfungen und Verfolgungen aufgrund seiner religiösen Überzeugungen. Trotzdem setzte er sich unermüdlich für die Verbreitung seiner Botschaft der Einheit, des Friedens und des Fortschritts ein und hinterliess ein tiefgreifendes spirituelles Erbe, das bis heute weiterwirkt.

Die Lehren von Bahá'u'lláh üben eine starke Anziehungskraft auf Menschen unterschiedlicher Kulturen und Hintergründe aus.  Seit seiner Gründung hat sich die Bahá’i-Religion auf der ganzen Welt verbreitet und eine vielfältige Anhängerschaft gewonnen. Die Bahá’i-Gemeinde setzt sich für soziales Engagement, Bildung und humanitäre Projekte ein und arbeitet aktiv daran, die Vision von Bahá'u'lláh für eine geeinte Menschheit zu verwirklichen. 

Die Botschaft von Bahá'u'lláh betont die Einheit der Religionen, die Einheit der Menschheit und die Notwendigkeit, eine gerechte und friedliche Weltgesellschaft aufzubauen, denn ohne soziale Gerechtigkeit und der tiefgreifenden Erkenntnis, dass die Grundlage aller Religionen derselben Quelle entspringen, wird es keinen Frieden auf der Welt geben.

 

Welche Bedeutung hat die Bahá’i-Religion für ihre Anhänger?

Die Bahá’i-Religion hat für ihre Anhänger eine tiefgreifende Bedeutung und prägt ihr Leben in vielerlei Hinsicht. Hier sind einige der zentralen Aspekte der Bedeutung der Bahá’i-Religion für Bahá’i-Anhänger:

  • Glaube an Bahá'u'lláh: Bahá’is glauben, dass Bahá'u'lláh die Manifestation Gottes für das heutige Zeitalter ist. Sie sehen in ihm den Verkünder einer neuen Offenbarung und betrachten seine Lehren als universelle und zeitgemäße Botschaft Gottes für die Menschheit.
  • Einheit der Religionen: Bahá’is glauben an die Einheit der Religionen und betrachten alle großen Weltreligionen als Ausdruck derselben göttlichen Wahrheit. Sie sehen in der Bahá’i-Religion eine Fortsetzung und Erfüllung der früheren Religionen und streben danach, die Einheit der Religionen zu fördern.
  • Einheit der Menschheit: Eine zentrale Botschaft der Bahá’i-Religion ist die Einheit der Menschheit. Bahá’is glauben, dass alle Menschen Teil einer globalen Familie sind und dass die Einheit der Menschheit erreicht werden muss, um Frieden und Fortschritt in der Welt zu verwirklichen. Sie setzen sich für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, soziale Harmonie und die Überwindung von Vorurteilen und Diskriminierung ein.
  • Aufbau einer neuen Weltordnung: Bahá’is sehen in der Bahá’i-Religion den Plan für den Aufbau einer neuen Weltordnung, die auf spirituellen Prinzipien basiert. Sie glauben, dass eine gerechte und friedliche Gesellschaft errichtet werden kann, in der die Ressourcen der Welt geteilt werden, die Bildung aller gefördert wird und die Rechte und Bedürfnisse aller Menschen geachtet werden.
  • Gemeinschaft und Spiritualität: Für Bahá’is ist die Gemeinschaft von grosser Bedeutung. Sie kommen regelmäßig zusammen, um zu beten, spirituelle Werte zu diskutieren, sich gegenseitig zu ermutigen und sich für das Wohl der Gesellschaft zu engagieren. Die Bahá’i-Gemeinschaft bietet Unterstützung, Freundschaft und eine gemeinsame Basis für das spirituelle Wachstum der Anhänger.
  • Dienst am Wohl der Menschheit: Bahá’is betrachten den Dienst am Wohl der Menschheit als eine zentrale Verpflichtung ihres Glaubens. Sie engagieren sich aktiv in sozialen, humanitären und entwicklungspolitischen Projekten, die darauf abzielen, das Leben der Menschen zu verbessern und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Die Bahá’i-Religion bietet ihren Anhängern eine umfassende Vision für ein sinnerfülltes Leben, das sowohl die spirituelle als auch die soziale Dimension umfasst. Bahá’is streben danach, die Werte und Lehren ihrer Religion in allen Aspekten ihres Lebens zu verkörpern und einen positiven Beitrag zur Welt zu leisten.

 

"Universales haus der Gerechtigkeit"  - Weltzentrum des Bahá'i-Glaubens  (Auf dem Berg Kamel, Israel)

 

Ausgewählte Zitate von Bahá’u’lláh

  • "Die Erde ist nur ein einziger Landstrich, und alle Menschen sind seine Bürger."

  • "Die Menschheit ist ein einziger Körper mit vielen Gliedern. Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit."

  • "Die Worte, die aus meinem Mund fliessen, sind der Schatten des Lichtes meines Geistes. Wer sie hört, hört in   Wahrheit meinen Ruf."

  • "Liebe ist die grösste Macht im Universum. Sie versöhnt Herzen, hebt Barrieren auf und überwindet Unterschiede."

  • "Die Essenz der Religion ist Liebe zu Gott und Liebe zu allen Menschen."

  • "Seid gerecht in eurem Urteil und lasst nicht der Hass gegenüber anderen euch dazu verleiten, ungerecht zu   handeln."

  • "Die Erde ist aber nur ein einziger Landstrich, und die Menschheit seine Bürger."

  • "Wahrlich, Ich sage: Das Herz ist der Thron des Allmächtigen. Bewahrt es gut, dass Er darin wohnen möge."

  • "Die Worte, die von Mir gesprochen werden, sind wie Samen, die in die Herzen der Menschen fallen. Mögen sie   Früchte der Weisheit und Taten der Güte hervorbringen."

 

Ein Gebet aus den Bahá’i-Schriften (Verborgene Worte)

 

 "O Gefärte meines Thrones!

Höre nichts Schlechtes und sieh nichts Schlechtes, erniedrige dich nicht und klage nicht. Sprich nichts Schlechtes, damit du nichts Schlechtes hören musst und vergrössere die Fehler der anderen nicht, damit deine eigenen Fehler nicht gross erscheinen. Wünsche nicht die Erniedrigung eines anderen, damit deine eigene Niedrigkeit nicht offenkundig werde. Verbringe alsdann die Tage deines Lebens, die weniger sind als ein flüchtiger Augenblick, mit makellosem Gemüt, unbeflecktem Herzen, reinen Gedanken und geheiligtem Wesen, damit du diese irdische Hülle frei und zufrieden ablegen, dich zum geheimnisvollen Paradies begeben und immerdar in dem ewigen Königreiche wohnen mögest."